Hildburg Kolata erzählt aus 40 Jahren als Trainerin bei der TS Hoykenkamp

Mit einem Überraschungsgeschenk wurde Hildburg Kolata (Mitte) von Turn-Abteilungsleiterin Waltraut Stamerjohanns (links) und Birgit Stamerjohanns für ihre 40-jährige Übungsleiter-Tätigkeit bei der TS Hoykenkamp geehrt. (Foto: Richard Schmid).

Hoykenkamp. Als Übungsleiterin feiert Hildburg Kolata ihr 40-Jähriges bei der TS Hoykenkamp – praktisch zeitgleich mit der Halle in Heide. Nun will die 73-jährige Turnerin langsam etwas kürzer treten.

Vor ziemlich genau 40 Jahren war die Freude der Handballer der TS Hoykenkamp groß. Die neue Sporthalle in Heide wurde am 1. August 1981 eingeweiht und sollte ihnen ausschließlich zur Verfügung stehen – so wollte es der Vorstand. Er hatte die Rechnung aber ohne die Turnerinnen gemacht. Vor allem die Gymnastikgruppe um Hildburg Kolata war mit dieser Regelung nicht einverstanden. Mussten sie doch in der in die Jahre gekommenen Turnhalle in Hoykenkamp ihre Übungen absolvieren. „Es zog wie Hechtsuppe, im Winter konnten die Öfen die Halle nicht richtig beheizen, es war alles andere als zeitgemäß“, erinnert sich die heute 73-jährige Kolata, die seit 1971 nach ihrem Umzug nach Hoykenkamp in der Gymnastikgruppe mitturnte und sie ab 1981 leitete. Sie feierte jüngst – praktisch zeitgleich mit der Halle – ihr 40-Jähriges.

Dem Vorstand Hallenzeiten abgerungen

Mit einer Unterschriftenkampagne und vielen Gesprächen konnten Kolata und ihre Mitstreiterinnen den Vorstand damals dazu bewegen, ebenfalls die Halle nutzen zu können. Mit zunächst nur halbem Erfolg, nämlich nur zu ungünstigen Zeiten. „Wir durften anfangs nur von 20.30 bis 22 Uhr in die Halle“, erzählt sie. „Das war sowohl für mich, aber auch für meine Mitturnerinnen zu spät.„ Kolata ließ nicht locker. Ihr kam zugute, dass die Turnabteilung nicht zuletzt durch ihr Engagement sehr großen Zulauf erhielt, so dass die Gymnastikgruppe dann bereits ab 18.30 Uhr die Halle nutzen konnte. Nicht ohne eine vom Vorstand auferlegte Bedingung, so erzählt sie schmunzelnd. „Wenn du schon so viel Reklame und Wirbel machst, dann musst du die Gruppe auch leiten“, habe ihr der Vorstand ans Herz gelegt.

Seit 40 Jahren als Übungsleiterin aktiv

Gesagt, getan. Nur kurz darauf absolvierte Kolata mit Erfolg die notwendigen Ausbildungen zur Übungsleiterin an der Landesturnschule in Melle. „Begonnen hat es zunächst mit dem damals sehr populären Aerobic. Später kamen noch weitere Zusatzausbildungen dazu“, sagt sie. Inzwischen ist sie seit vier Jahrzehnten als Übungsleiterin und Trainerin im Verein aktiv und bekleidet dazu auch im Vorstand des Landkreisvereins zwei Vorstandsposten. Teilweise leitete Kolata sechs Gruppen, will aber jetzt ein wenig kürzertreten. „Zum Jahresende werde ich die Gymnastikgruppe ,Rücken fit’ mit gut 40 Teilnehmerinnen an Birgit Stamerjohanns übergeben. Wir sind ja in der guten Lage, genügend Übungsleiterinnen zur Verfügung zu haben, wir haben keine Probleme, Nachwuchs zu generieren“, erläutert sie. Und noch etwas freut sie: „Vor 40 Jahren hatte unser Verein insgesamt rund 400 Mitglieder, jetzt sind allein beim Turnen über 500 Menschen von jung bis alt dabei.“”

Mehr Mitglieder als vor Corona

Bereits als Kind hat es ihr das Turnen angetan. „Mit etwa acht, neun Jahren war ich beim Oldenburger Turnerbund im Gerätturnen aktiv“, erzählt Kolata. Und dem Turnen und der Gymnastik ist sie bis heute treu geblieben. Auch in den schwierigen Zeiten der Pandemie, als Turn- und Sporthallen geschlossen werden mussten und massiv Sportstunden ausgefallen sind, gelang es ihr, ein begrenztes Sportangebot für Kleingruppen anzubieten. „Wir sind draußen gewalkt und haben etwas Gymnastik im Freien gemacht“, erläutert sie. Was sie aber ganz besonders freut, „in der Pandemie als unser Sportangebot gegen Null ging, hat sich kaum jemand abgemeldet. Im Gegenteil: Wir haben jetzt mehr Mitglieder als vor Corona.”

Vom dk-online, 19.08.2021, 06:18 Uhr.