Hoykenkamp. Die Landesliga-Handballer haben ihr Heimspiel gegen den TV Bissendorf-Holte II mit 26:37 (14:17) verloren. Bis zum 23:24 (44.) blieben die Gastgeber auf Tuchfühlung, dann brachen sie komplett ein.
16 Minuten und 29 Sekunden können für großen Frust sorgen. Das hat das Heimspiel der Landesliga-Handballer der TS Hoykenkamp gegen den TV Bissendorf-Holte II bewiesen. Die Gastgeber hatten bis zum 23:24 gute Moral bewiesen, mit großem Einsatz einen Rückstand fast wettgemacht – und brachen plötzlich komplett ein. TSH-Coach Lutz Matthiesen verstand nach der 26:37 (14:17)-Klatsche die Handball-Welt nicht mehr. „Ab der 45. Minute hat die Mannschaft eine katastrophale Leistung gezeigt. Meine Vorgaben wurden überhaupt nicht mehr umgesetzt. Jeder auf dem Spielfeld tat praktisch, was er wollte“, klagte er: „Wir bekamen überhaupt keinen Zugriff mehr auf die gegnerischen Aktionen, denn in der Mannschaft fehlte die Disziplin völlig. Bis auf Kirchhof hatten wir auf einigen Positionen Totalausfälle.“ Die Konsequenz ist bitter. „In dieser Verfassung werden wir wohl nur gegen den Abstieg kämpfen müssen“, meinte Matthiesen, dessen Team nach drei Saisonspielen 2:4 Punkte aufweist.
TSH-Torwart Jan-Luca Linde verhindert Debakel
Sebastian Rabe hatte von der Siebenmeterlinie das 23:24 erzielt (44.). Danach klappte bei der TSH nichts mehr. Im Angriff wurde kaum noch kombiniert, sondern jeder Spieler versuchte auf eigene Faust, zum Torerfolg zu kommen. Das funktionierte so gut wie nie. Die Ballverluste nutzten die Gäste immer wieder, um über die erste und zweite Welle einfache Tore zu erzielen. Dass die Hoykenkamper kein Debakel erlebten, lag an ihrem überragenden Torwart Jan-Luca Linde. Den 5:0-Lauf der Gäste innerhalb von fünf Minuten, der die Partie im Grunde entschied, konnte aber auch er nicht verhindern. Die Bissendorfer ließen danach nicht locker, die TSH brach auseinander.
Die etwa 50 Zuschauer hatten bis dahin eine Partie gesehen, in der beide Abwehrreihen nicht zimperlich in ihren Aktionen waren. Die TSH lag zunächst mit 4:3 vorn (9.). Dann gewann der Gast aber die Oberhand, weil der ganz starke Spielmacher Hauke Rehme-Schlüter seine Nebenleute immer wieder geschickt in Szene setzte. Der TVB warf sich eine 10:6-Führung heraus und geriet bis zum Schlusspfiff nicht mehr in Rückstand. Die Hoykenkamper ließen sich zunächst aber nicht abschütteln, weil sich neben dem Haupttorschützen Sebastian Rabe (11/5) auf der linken Außenbahn auch Alexander Kirchhof in blendender Spiellaune zeigte, der fünf sehenswerte Treffer erzielte. Nach der Pause (14:17) kämpften sich die Gastgeber heran. Kirchhof ließ sich kaum noch aufhalten, nach Rabes verwandeltem Siebenmeter schien vieles möglich. Dann riss der Faden.
Vom dk-online, 17.09.2018, 17:10 Uhr