Landkreis. Sie stiegen gemeinsam in die Verbandsliga auf, nach nur einem Jahr geht es für beide gemeinsam wieder in die Handball-Landesliga runter: Die Gemeinde-Rivalen HSG Grüppenbühren/Bookholzberg und TS Hoykenkamp schafften den Klassenerhalt in der Nordsee-Staffel nicht.
Während der Landkreis-HSG vor allem das Auslassen der hochkarätigen Torchancen zum Verhängnis wurde, war das teilweise große Verletzungspech bei der Turnerschaft ein Grund für den Abstieg. HSG-Trainer Andreas Müller übt Selbstkritik, sagt aber auch: „Vom Abstieg geht die Welt nicht unter.“ Das findet auch TSH-Abteilungsleiter Hans-Georg Ahrens, der glaubt: „Wir haben positive Erfahrungen gesammelt.“
HSG Grüppenbühren/Bookholzberg
Acht Niederlagen mit einem Treffer bis drei Toren Unterschied, davon drei entscheidende Pleiten im Saisonfinish gegen TuS Sulingen (30:31), gegen den VfL Fredenbeck II (16:17) und die TSG Hatten-Sandkrug (22:23) – bei der HSG zog sich die Abschlussschwäche wie ein roter Faden durch fast alle Partien. Auch, weil der HSG ein oder zwei Shooter fehlten, die mit einfachen Toren aus dem Rückraum für etwas Entlastung im Spielaufbau hätten sorgen können.
„Einige andere Teams waren spielerisch nicht so stark wie wir, verfügten aber über entsprechende Schützen aus dem Rückraum, die dann für einfache und wichtige Tore sorgten“, blickte Coach Andreas Müller zurück. Auch bei den Siebenmetern zeigte Grüppenbühren/Bookholzberg große Schwächen: Nur 67 Prozent aller Strafwürfe wurden verwandelt.
Doch nicht nur an der Chancenverwertung wollte Müller den Abstieg festmachen. Er kreidete sich selbstkritisch auch an, dass die Mannschaft nicht austrainiert war. „Wir sind in vielen Spielen in den letzten 20 Minuten konditionell eingebrochen.“
Andreas Müller sah trotz des Abstiegs aber auch nicht alles schlecht. „Davon wird die Welt nicht untergehen. Wir konnten häufig sehr gut mithalten.“ Die Deckung mit den starken Torhütern Arne Klostermann und Jan-Bernd Döhle und dem umsichtigen Innenblock mit Alexander Depperschmidt und Tobias Sprenger kassierte am achtwenigsten Gegentore. Leistungssteigerungen waren bei Nico Mönnich und Marvin Auffarth erkennbar. Außerdem hinterließen die A-Jugendlichen Kian Krause, Norman Lachs, Henk Braun, Bennet Krix, Sönke Harfst und Carsten Jüchter sehr gute Eindrücke.
TS Hoykenkamp
Recht zuversichtlich ging die TS Hoykenkamp das Abenteuer Verbandsliga an, obwohl es bereits in der Vorbereitungsphase nicht wirklich rund lief. Auch zu Saisonbeginn merkte das Team von Coach Adrian Hoppe sehr schnell, dasses in der höheren Klasse doch rauer, aber auch spielerisch deutlich besser zuging. Nach 1:19 Punkten in den ersten zehn Spielen war der Zug Richtung Klassenerhalt schon fast abgefahren – auch, weil Hoykenkamp neben immer wieder kurzzeitigen Absagen vor allem die Ausfälle der Langzeitverletzten Sebastian Rabe, Bernd Spille und Tim Streckhardt nie richtig kompensieren konnte.
Die Möglichkeiten für Trainer Adrian Hoppe waren deshalb begrenzt, viel aus dem Mini-Kader herauszuholen. Auch die hochkarätige litauische Winter-Verpflichtung Deivas Eidukonis konnte den Abstieg nicht abwinden.
Trotzdem zog TSH-Abteilungsleiter Hans-Georg Ahrens kein vernichtendes Fazit. „Insgesamt war es trotz der vielen Ausfälle an Spielern eine positive Erfahrung in der Verbandsliga, aus denen man gute Lehren für die kommende Landesliga-Saison ziehen kann.“ Hergen Schwarting wird künftig zum Beispiel beruflich weniger im Ausland weilen. Bis auf Tim Streckhardt und Bernd Spille (zum Oberligisten TSG Hatten-Sandkrug), Eidukonis (Ziel noch unbekannt) und Sigitas Stropus (zweite Mannschaft) bleibt das Team zusammen. Verstärkung bekommt Neu-Coach Lutz Matthiesen durch Hadi Zein und Levin Göbel aus der A-Jugend. In der Sommerpause hält sich das Team zum großen Teil auf der eigenen Beach-Anlage fit, am 16. Juli beginnt wieder die Vorbereitungsphase.
Vom dk-online, 08.06.2018, 09:06 Uhr