(Foto privat)
Ohne ihn wäre die Turnerschaft heute nicht, was sie ist. Jahrzehntelang hat Rolf Mahlstedt sowohl die Handball- als auch die Turnabteilung geführt und geprägt. Am vergangenen Sonntag ist unser Vereinsmitglied nun nach langer Krankheit gestorben, vier Tage nach seinem 90. Geburtstag. „Wir verlieren einen Sportler, der den Verein nach dem Krieg maßgeblich geprägt hat“, sagt der Vereinsvorsitzende Burkhard Garmhausen, „ohne ihn wäre die Turnerschaft heute nicht, was sie ist.“ Rolf Mahlstedt trat als Dreijähriger in den Verein ein – das war 1933. Gleich darauf allerdings war es erst einmal vorbei mit dem Sport, der Verein musste seinen Spielbetrieb bis zum Kriegsende 1945 einstellen. Gemeinsam mit seinem Vater Christian und Heinrich Witte nahm Mahlstedt 1946 den Turnbetrieb wieder auf und bot auch Handballtraining an. Er selbst spielte in der A-Jugend und später in der 1. Herrenmannschaft. 1950 wurde Rolf Mahlstedt Abteilungsleiter für Handball. Mit ihm erlebten die Hoykenkamper einen regelrechten Durchmarsch: von der untersten Spielklasse bis zur Feldhandball-Oberliga Nord und zur Hallenhandball-Nordseeliga. Noch bis in die 90er Jahre war Mahlstedt Abteilungsleiter der Handballer, als Turn-Übungsleiter arbeitete er bis 1987 – das Kinderturnen leitete er lange gemeinsam mit seiner Frau Gisela. Sein ehrenamtliches Engagement für den Verein glich einem Vollzeitjob, sein Geld verdiente der Hoykenkamper aber als Arbeiter bei der DLW. „Wenn Rolf mit dem Rad zu einem Spiel seiner Jugendlichen gefahren ist und die Mannschaft hat gewonnen, hat er für jeden aus eigener Tasche ein Eis ausgegeben“, so Burkhard Garmhausen, „Er hat für den Verein gelebt und die Turnerschaft hat ihm unendlich viel zu verdanken.“ Mahlstedt nahm zahlreiche Ehrungen für sein Engagement entgegen, unter anderem Ehrenbrief und Ehrennadel des Deutschen Turnerbundes und die Ehrennadel in Gold des Handball-Verbandes Niedersachsen.
Aber nicht nur um sportliche Belange hat sich Rolf Mahlstedt gekümmert. Jahrelang hielt er zusammen mit weiteren Helfern die Sportanlage in Schuss und mähte Rasen. Auch beim Maibaumsetzen packte der Hoykenkamper immer mit an. Die Mitglieder der Turnerschaft werden seine resolute, aber herzliche Art und sein außergewöhnliches Engagement sehr vermissen. BiSt.