LL M: Grüppenbühren/Bookholzberg und Hoykenkamp im Wandel

Zurück in der Landesliga: Janko Freiwald (links) und Hannes Ahrens (rechts) starten mit Hoykenkamp am Sonntag, Jan-Niklas Ordemann mit Grüppenbühren/Bookholzberg schon am Samstag. Foto: Rolf Tobis

Ganderkesee. Die beiden Handball-Landesligisten HSG Grüppenbühren/Bookholzberg und TS Hoykenkamp stehen mal wieder vor ähnlichen Problemen, sind aber bei der Lösung unterschiedlich weit. Die Favoritenrolle wollen sie beide nicht.

Es ist schon ein merkwürdiges Band, das die TS Hoykenkamp und die HSG Grüppenbühren/Bookholzberg zu verbinden scheint. Die beiden Gemeinde-Nachbarn, deren Hallen nur acht Kilometer auseinander liegen, bewegen sich seit Jahren in verstörender Synchronität durch die Handball-Ligen: Erst stiegen beide (da noch nacheinander) in die Landesliga ab, dort spielten sie immer oben mit, um 2017 zusammen auf- und ein Jahr später Seite an Seite gleich wieder abzusteigen.

Vor der am Wochenende beginnenden Landesliga-Saison sind die Gemeinsamkeiten aber weniger geworden – eigentlich teilen die beiden in der Hauptsache eine Mission: Sie wollen und müssen im laufenden Betrieb ihre Mannschaften verjüngen, ohne dabei auf sportlichen Erfolg zu verzichten.

Erschwerte Bedingungen für Matthiesen in Hoykenkamp

Die beiden Projekte sind allerdings auf unterschiedlichem Stand: Hoykenkamp holte mit dem 20-jährigen Julian Hellwig und dem 28-jährigen Marcel Kiel zwei Ex-Delmenhorster, dazu kommt Hedi Zein aus der A-Jugend. Die Abgänge von Deivas Eidukonis nach Litauen, Tim Streckhardt und Abwehrchef Bernd Spille nach Hatten sind aber eine klare Schwächung. „Die Mannschaft muss unbedingt weiter verjüngt werden“, sagt der neue Trainer Lutz Matthiesen, der in den vergangenen Wochen durch Urlaub und Verletzungen unter erschwerten Bedingungen arbeitete: „Ich musste in der Deckung vor allem im Innenblock wiederholt Änderungen vornehmen. Das Verständnis untereinander fehlt noch.“

Grüppenbühren/Bookholzberg hat da andere Möglichkeiten. Die HSG hat den Altersschnitt durch das Karriereende der Veteranen Stefan Buß, Werner Dörgeloh und Marcel Behrens automatisch beträchtlich gesenkt und kann dank der herausragenden Nachwuchsarbeit schon Bundesliga-erfahrene A-Jugendliche einbauen. Müller verkündet sogar: „Wir werden den Kader so verjüngen, wie es bei der HSG noch nie geschehen ist. Dieser Prozess dauert etwas.“

Grüppenbühren/Bookholzberg schiebt Favoritenrolle weg

Beide Clubs eint dann noch etwas: Sie haben keine Lust auf die Favoritenrolle, die ihnen als letztjährigem Verbandsligisten eigentlich automatisch zusteht. Die noch nicht eingespielten Hoykenkamper verweisen auf die langfristigen Ausfälle von Spielmacher Christoph Müller-Hill und Torwart Timo Meier. HSG-Coach Andreas Müller kündigte an: „Als Absteiger wird ja viel von einem erwartet. Nach jetzigem Stand werden wir aber keinesfalls um die Meisterschaft mitspielen.“

Wem das stattdessen vergönnt ist, ist kaum zu prophezeien in einer Liga, die fast zur Hälfte ausgetauscht wurde. Drei Absteiger – Grüppenbühren, Hoykenkamp und Tura Marienhafe – kamen aus der Verbandsliga. Drei Aufsteiger – VfL Rastede, TV Bissendorf-Holte II und MTV Aurich – sind aus den Landesklassen neu dabei. Dazu kommt die Stammbelegschaft um Vizemeister TV Dinklage und den FC Schüttorf, der am Samstag ab 19.30 Uhr zum Auftakt Grüppenbühren empfängt. Die HSG wird von einem Fan-Bus begleitet, der um 16.15 Uhr am Ammerweg abfährt.

Einer der Topfavoriten ist die ehemalige HSG Wilhelmshaven, die im Sommer nicht nur ihren Namen zu Wilhelmshavener SSV geändert, sondern auch den Kader aufgestockt hat. Hoykenkamp empfängt die Jadestädter am Sonntag ab 16 Uhr. „Ein dickes Brett“, sagt Matthiesen. „Da müssen wir sicher abschließen.“

Am letzten Spieltag gegeneinander

Der Spielplan hat aber nicht nur für den Saisonstart eine besondere Herausforderung für Hoykenkamp und Grüppenbühren. Die beiden Nachbarn treffen am 14. Dezember im letzten Spiel vor der Winterpause aufeinander und dann auch zum Saisonabschluss am 11. Mai 2019. Spätestens dann wird man sehen, ob sich die Wege der Nachbarn vielleicht doch mal trennen.

Zur Sache:

HSG Grüppenbühren/Bookholzberg

Abgänge: Stefan Buß, Werner Dörgeloh, Marcel Behrens (alle Karriereende), Marcel Janorschke (Hamburg).

Zugänge: Carsten Jüchter (eigene zweite Mannschaft).

Restkader: Jan-Bernd Döhle, Arne Klostermann, Niels Meyer, Marcel Biedermann, Alexander Depperschmidt, Yannik Lau, Jan-Niklas Ordemann, Kevin Pitscher, Tobias Sprenger, Julian Stolz, Niko Mönnich, Jan Auffarth.

Trainer: Andreas Müller.

Saisonziel: Team verjüngen.

TS Hoykenkamp

Abgänge: Deivas Eidkunois (nach Litauen), Nico Skormachowitsch (Karriereende), Bernd Spille, Tim Streckhardt (beide TSG Hatten-Sandkrug).

Zugänge: Julian Hellwig, Marcel Kiel (HSG Delmenhorst II), Hedi Zein (eigene A-Jugend).

Restkader: Gregor Kleefeldt, Timo Meier Jan-Luca Linde, Hannes Ahrens, Nico Flehmer, Janko Freiwald, Daniel Hemmelskamp, Colin Hörner, Alexander Kirchhof, Christoph Müller-Hill, Sebastian Rabe, Hergen Schwarting, Andre Thode.

Trainer: Lutz Matthiesen.

Saisonziel: Team verjüngen.

1. Spieltag (1./2. September)

Schüttorf – Grüppenbühren (Sa. 19.30)

Hoykenkamp – Wilhelmsh SSV (So. 16.00)

2. Spieltag (8. September)

Friesoythe – Hoykenkamp (17.30)

Grüppenbühren/Bookh. – Eicken (19.15)

3. Spieltag (15./16. September)

Aurich – Grüppenbühren/B. (Sa., 19.30)

Hoykenkamp – Bissendorf II (So, 16.00)

Vom dk-online, 07.08.2018, 19:57 Uhr