Erlebt mit Hoykenkamp eine schwere Saison: Hergen Schwarting. Der zweitbeste Torschütze kann am Sonntag gegen die TSG Hatten-Sandkrug nicht mitwirken. Foto: Rolf Tobis
Hoykenkamp. Schlusslicht TS Hoykenkamp kämpft um den Anschluss in der Handball-Verbandsliga. Der Aufsteiger schlägt sich zu oft selbst und braucht am Sonntag gegen den Landkreisrivalen TSG Hatten-Sandkrug einen Sieg. Sonst droht der Rest des Feldes bereits zu enteilen.
Man muss der TS Hoykenkamp eines zugute halten: Der Handball-Verbandsligist hat in dieser Saison auch einfach kein Glück. Der Tabellenletzte hatte gerade Veteran Nico Skormachowitsch reaktiviert, um eine Alternative mehr zu haben – nach nur einem Spiel droht der schlachterprobte Rückraumroutinier gegen die TSG Hatten-Sandkrug am Sonntag (16 Uhr) schon wieder auszufallen. Mit Hergen Schwarting ist der zweitbeste Werfer berufsbedingt ebenfalls nicht da – Trainer Adrian Hoppe hat es gerade wahrlich nicht leicht.
Sechs Niederlagen in Folge
Dabei ist seine Mannschaft nach sechs Niederlagen in Folge schon gebeutelt genug. Das verrückte 35:36 gegen den TuS Sulingen spiegelte die Saison in bitterster Weise wieder. Hoykenkamp kämpfte unbändig – um das Spiel zwei Sekunden vor Schluss in doppelter Überzahl zu verlieren. Es war nicht der erste späte Rückschlag, durch Gegentreffer in den letzten 20 Sekunden hat die Turnerschaft bei zwei Niederlagen und einem Remis allein schon drei Punkte verloren. Schon zum Vorletzten hat das Schlusslicht mit 1:15 Punkten drei Zähler Rückstand – nach dem Handball-Wunder in der Aufstiegsrunde ist die Partystimmung einem schweren Kater gewichen.
Hatten-Sandkrug hat Respekt
Hoppe hat die Probleme aber schon erkannt, die größten sind die Chancenverwertung und die Unkonzentriertheit in der Deckung, die mit fast 32 Gegentreffern pro Spiel die schwächste der Liga ist. „Wir müssen unsere Abwehr weiter stabilisieren und das Zweikampfverhalten noch verbessern“, sagt der Coach. Im dritten Derby binnen vier Wochen hofft er gegen Hatten-Sandkrug endlich auf den ersten Saisonsieg, weist dem Gegner aber verständlicherweise die Favoritenrolle zu. Im Kader der TSG stehen drittliga-erfahrene Akteure: „Es muss wirklich alles funktionieren, wenn diese Spieler gebremst werden sollen.“
Den Respekt der Konkurrenz hat Hoykenkamps durchaus talentierter Kader noch nicht verloren. Hattens Trainer Hauke Rickels formuliert vor dem Spiel am Sonntag eine ausführliche Warnung. „Wir werden zwar als Favorit gehandelt, doch dürfen wir dieses Spiel nicht auf die leichte Schulter nehmen“, meint er. „Hoykenkamp wird nach der letzten unglücklichen Niederlage gegen Sulingen heiß wie Frittenfett sein und alles daran setzen, endlich den ersten Saisonsieg zu holen.“ Allein schon, weil die Gelegenheiten vor eigenem Publikum für Hoykenkamp nicht mehr werden: Die Partie gegen Hatten wird am neunten Spieltag schon das sechste Heimspiel sein.
Vom dk-online, 10.11.2017, 15:21 Uhr