In der vergangenen Saison kämpften sie gemeinsam um den Aufstieg, jetzt sind sie gemeinsam im Abstiegskampf involviert – aber natürlich eine Liga höher. Zum ersten Mal seit viereinhalb Jahren stehen sich am Sonntag die TS Hoykenkamp und die HSG Grüppenbühren/Bookholzberg wieder in einem Derby in der Verbandsliga gegenüber. Das ewig junge Nachbarduell vor vermutlich wieder zahlreichen Zuschauern beginnt um 16 Uhr in der Halle Heide am Schulweg.
Wochen der Wahrheit für Hoykenkamp
Der Blick auf die Tabelle lässt keinen anderen Schluss als diesen zu: Das Kellerduell ist für die beiden Gemeinderivalen äußerst wichtig. Das gilt besonders für die Turnerschaft. Nach nur einem Punkt aus den ersten sechs Spielen ist Hoykenkamp Letzter. Aber: Die Turnerschaft spielte bislang gegen fünf der Top-6-Teams. Jetzt beginnen für Hoykenkamp die Wochen der Wahrheit, um den Anschluss an das untere Mittelfeld nicht aus den Augen zu verlieren.
TSH-Coach Adrian Hoppe hofft deshalb auf ein positives Ergebnis für sein Team: „Wenn wir es schaffen, über 60 Minuten die Konzentration hoch zu halten und unsere Chancen auch konsequent nutzen, könnte der erste Erfolg gelingen.“ Trotz der am Ende deutlichen Pleite vergangene Woche dürfte Hoppe der Auftritt von der 20:31-Niederlage gegen die HSG Delmenhorst Mut machen. Denn 45 Minuten lang gestaltete die Turnerschaft das Match ausgeglichen.
Drei Derby-Dramen in Folge
Während Hoppe vor seinem ersten Derby steht, kennt HSG-Trainer Andreas Müller die Geschichten der Duelle gegen den Erzrivalen aus dem Effeff. Nach zwei Siegen aus den vergangenen drei Partien kann Grüppenbühren/Bookholzberg mit einem weiteren Erfolg die Gastgeber erst einmal deutlich distanzieren. Dass die HSG Grüppenbühren/Bookholzberg in den letzten drei kampfbetonten Derbys jeweils mit einem Tor siegte (31:30, 29:28, 31:30), sieht Müller durchaus als Vorteil an. Tenor: „Wir wissen, wie man Derbys gewinnt.“ Er weiß auch, dass die TSH häufig über ihre Emotionen ins Spiel kommt. Diesem Faktor will Müller deshalb von Beginn an gegensteuern: „Unsere Deckung muss direkt sicher stehen und die gegnerischen Kombinationen möglichst frühzeitig unterbinden.“
Hoppe und Müller sind sich einig, dass das Spiel über den Kampf entschieden werden dürfte. Ein spielerischer Schönheitspreis ist in dem Derby wohl eher nicht zu erwarten. Beide Teams werden versuchen, den Gegner mit kleinen Varianten zu überraschen und so dem Spiel die eigene Richtung zu geben. Grundsätzlich fordern Hoppe und Müller unisono: „Die Einstellung muss stimmen, um dieses reizvolle Derby zu gewinnen.“
Während die Turnerschaft bis auf Rückraumspieler Hergen Schwarting alle Spieler an Bord hat, steht bei der HSG hinter dem Einsatz der angeschlagenen Tobias Sprenger und Marcel Behrens noch ein großes Fragezeichen.
Vom dk-online, 27.10.2017, 16:24 Uhr