Sie hatten zwei Wochen Zeit, sich auf das mit Spannung erwartete Derby vorzubereiten: die Landesliga-Handballer der TS Hoykenkamp und der HSG Grüppenbühren/Bookholzberg, die am Sonntag ab 16 Uhr in der vermutlich bestens gefüllten Halle Heide aufeinandertreffen. In Ruhe war das zunächst nur beim Tabellenzweiten HSG möglich, denn die Hoykenkamper mussten nach der Entlassung von Trainer Frank Kessler erst einmal wieder zum Alltagsgeschäft zurückfinden. Die Leitung des Trainings beim Spitzenreiter übernahm der langjährige Spieler Martin Wessels, der in der TSH zudem Aufgaben im Marketing wahrnimmt. Er betreut das Team natürlich auch im Gipfeltreffen – und ist zuversichtlich, dass die Mannschaft „nicht aus der Spur geraten ist“.
Derby ist „nur eine Etappe“
In der zurückliegenden Woche habe die Mannschaft intensiv trainiert, erzählt Wessels. Auch die Personallage hat sich entspannt: Außer den Langzeitverletzten haben sich alle Spieler, wie der zuletzt verletzt fehlende Linkshänder Kyan Petersen, gesund zurückgemeldet. Das Team freue sich auf das Gemeindederby, bei dem so viel auf dem Spiel steht wie lange nicht. Nach Minuspunkten sind die alten Rivalen punktgleich, Hoykenkamp hält die Spitze mit einem Spiel und zwei Pluspunkten mehr. Wessels allerdings nimmt den Druck von seinem Team – eine Vorentscheidung, sagt er, fällt am Sonntag noch nicht. „Wir haben noch einige schwere Spiele vor uns, deshalb kann diese Begegnung nur eine Etappe sein, die wir aber unbedingt gewinnen wollen, um uns für die Hinspielniederlage zu revanchieren“, sagt Wessels mit Blick auf das 28:29 im vergangenen Oktober in Bookholzberg.
Wessels: Wird kein schönes Spiel
Überraschungen, so darf man annehmen, wird kaum geben; beide Teams kennen sich gut. Grüppenbührens Co-Trainer Andreas Müller fürchtet sogar, dass „es kein schönes Spiel werden wird. Beide Mannschaften wissen, was sie erwartet.“ In jeden Fall eine Menge Kampf: „Wer mehr investiert, wird am Ende gewinnen.“
Die HSG kann mit vollem Kader auflaufen, alle Blessuren sind in der Trainingswoche auskuriert worden. Dazu könnte die Brust des Tabellenzweiten nach 16 Spielen ohne Niederlage kaum breiter sein. Speziell in fremden Hallen imponierte die in den vergangenen Jahren chronisch auswärtsschwache Mannschaft. Auch in der Halle Heide fordert Müller, die lautstarke Kulisse möglichst auszublenden: „Wir müssen uns auf unser Spiel konzentrieren und es von Anfang an durchziehen.“ Auch er stellt aber, ganz im Sinne seines Hoykenkamper Kollegen Martin Wessels, fest: Es ist nur eines von vielen schweren Spielen. „Abgerechnet wird zum Schluss. Dann wollen wir oben sein“, sagt Müller.
Die Chance zumindest auf Relegationsplatz zwei ist für die Gemeinderivalen groß. Ernsthaftester Konkurrent ist der Tabellendritte TV Dinklage, der ebenfalls am Sonntag beim TuS Bramsche aufläuft und bei einem Sieg schon am Verlierer des Derbys vorbeizieht.
Vom dk-online, 04.03.2017, 07:30 Uhr