In der Schlussphase der ersten Halbzeit mussten TSH-Trainer Frank Kessler und seine Mannschaft eine Hiobsbotschaft verdauen, die den Erfolg in den Hintergrund rücken ließ. Torhüter Kay Uwe Paschke verletzte sich bei einer unglücklichen Abwehraktion (27.) am Knie; es besteht der Verdacht auf einen Kreuzbandriss. Paschke war der letzte Torwart im TSH-Aufgebot, da Gregor Kleefeldt, Jan-Luca Linde und Karol Menkens mit langwierigen Verletzungen schon seit einiger Zeit zum Zuschauen verdammt sind. Die Hoykenkamper kompensierten den Schock jedoch gut, denn Alexander Kirchhof ging für den verletzten Keeper zwischen die Pfosten und machte seine Sache recht gut. „Er hat sich schnell in seine neue Rolle als Keeper hineingefunden“, lobte Kessler.
Die Partie war bis zum Schluss spannend. TSH-Rückraumspieler Sebastian Rabe traf zunächst zum 26:26 und verwandelte in Überzahl einen Siebenmeter zum 27:26 (59. Minute). Die letzten 80 Sekunden wurden dann für den kurz zuvor eingewechselten TSH-Rechtsaußen Nico Flehmer zu einer emotionalen Achterbahnfahrt. Er verlor zunächst den in der Abwehr gewonnen Ball. Im Gegenzug erzielte der Bramscher Joshua Friese 40 Sekunden vor Schluss das 27:27. In einer Auszeit sagte Kessler dann eine Spielkonzeption an, die Nico Skormachowitsch zum Abschluss bringen sollte. Doch der TSH-Rückraumspieler passte den Ball weiter auf die rechte Außenbahn – und Flehmer warf den Siegtreffer. Es war sein einziges Tor. Der letzte Angriff der Partie blieb den Gastgebern, doch den Schlagwurf aus fast 15 Metern Entfernung wehrt Kirchhof ab.
Die Hoykenkamper offenbarten bis Mitte der ersten Halbzeit große Schwächen in der Chancenverwertung, sodass sie mit 5:8 zurücklagen. Doch das Team kämpfte sich in die Partie, holte Tor um Tor auf. Christoph Müller-Hill brachte es in Führung (9:8, 24.). Nach der Pause (15:13) verlor die TSH den Faden wieder. Mit überhasteten Hauruck-Aktionen baute sie den Gegner wieder auf, der sich nicht bitten ließ und die Führung wieder übernahm (25:23, 55.). Mit einem energischen Schlussspurt sicherten sich die Hoykenkamper dann aber doch noch ihren sechsten Saisonsieg. Kessler war nur bedingt zufrieden. „Ich freue mich darüber, dass die Mannschaft mit einer guten Moral am Ende beide Punkte mitnehmen konnte. Wir müssen aber unsere spielerische Klasse, besonders im Überzahlspiel, besser zur Geltung bringen“, sagte er. „Ich freue mich auch darüber, dass Nico Flehmer nach leichten Anlaufschwierigkeiten am Ende der Matchwinner war.“
TS Hoykenkamp: Paschke; Ahrens, Flehmer 1, Hemmelskamp 2, Kirchhof 1 (ab 27. Torwart), Müller-Hill 1, Petersen 1, Rabe 7/1, Röper 1, Schwarting 8, Skormachowitsch 4, Spille 2, Thode.
Zeitstrafen: Bramsche 6 – TSH 2.
Siebenmeter: Bramsche 5/4, TSH 2/2.
Spielfilm: 5:3 (10.), 9:9 (23.), 10:12 (27.), 13:15 – 15:17 (34.), 22:20 (50.), 25:23 (55.), 26:26 (58.), 27:28.
Vom dk-online, 28.11.2016, 12:24 Uhr