Bookholzberg/Neerstedt. Die Landesligisten haben am Wochenende in der ersten Runde des Pokalwettbewerbs der Handball-Verbände Niedersachsen und Bremen Selbstvertrauen für die Liga gesammelt – auch wenn nicht alle Partien nach Plan verliefen. Die HSG Grüppenbühren/Bookholzberg scheiterte vor eigenem Publikum an Favorit TuS Rotenburg. Hoykenkamp und Neerstedt II setzen sich dagegen souverän durch.
Die HSG Grüppenbühren/Bookholzberg war Sonntag Gastgeber eines der Erstrundenturniere, bei denen jeweils vier Teams vertreten waren. Die HSG verpasste den Einzug in die zweite Runde durch eine 15:22 (7:9)-Niederlage gegen den Verbandsliga-Aufsteiger TuS Rotenburg im Finale. Die Rotenburger hatten allerdings einen Vorteil: Sie waren ausgeruht. Ihr Halbfinalgegner TSV Morsum war in der Halle am Bookholzberger Ammerweg nicht angetreten, deshalb erreichte der TuS kampflos das Endspiel.
Grüppenbühren musste dagegen in der ersten Partie Schwerstarbeit leisten, ehe das 28:22 gegen den Bremer Landesligisten SG Achim/Baden II feststand. Im Finale war Rotenburg dann die bessere Mannschaft. Co-Trainer Andreas Müller war dennoch zufrieden: „Wir haben unser Soll richtig gut erfüllt, besonders im ersten Spiel merkte man dem Team an, dass sie unbedingt gewinnen wollte und diese Vorgabe wurde auch sehr gut umgesetzt“, meinte Müller. „Besonders der Angriff hat seine Aufgabe sehr gut gelöst. Denn mit den Spielvarianten haben wir wiederholt schöne Toren geworfen.“
Wie es mit dem Weiterkommen geht, demonstrierte die TS Hoykenkamp in souveräner Manier. Der Vizemeister marschierte ohne Probleme in die nächste Pokalrunde: In Verden fegte die Mannschaft von Trainer Jörn Franke erst den ATSV Habenhausen III mit 24:15 vom Feld und feierte danach einen 34:21-Kantersieg gegen Gastgeber HSG Verden-Aller, der zuvor den Hagener SV mit 31:25 ausgeschaltet hatte. Die Hoykenkamper Leistungen waren umso beachtlicher, da die Turnerschaft mit Lennard Timmermann, Hannes Ahrens, Hergen Schwarting, Christoph Müller-Hill und den verletzten Alexander Kirchhof auf einige wichtige Akteure verzichten musste.
Kaum weniger eindrucksvoll war der Auftritt des TV Neerstedt II bei seiner Pokal-Premiere. In eigener Halle löste der Sensationsaufsteiger in die Landesliga das Zweitrunden-Ticket durch ein 33:13 gegen den Regionsoberligisten TV Dinklage II und ein überraschendes 27:21 über Oberliga-Absteiger TvdH Oldenburg. Dabei legten die Neestedter den Grundstein für den Sieg mit einem 7:0-Lauf gleich zu Beginn. Erst in der zwölften Minute gelang Oldenburg der erste Treffer.
TVN-II-Trainer Lutz Matthiesen war über die klaren Erfolg hocherfreut. „Nach anfänglichen Problemen haben wir dann die richtige Einstellung und den richtigen Biß in der Deckung gefunden. Andre Schröder-Brockshus hat glänzend Regie geführt und Keeper Lukas Oltmanns hat uns in einigen entscheidenden Situationen mit seinen Paraden den Rücken frei gehalten. Mit dieser Leistung können wir auch in der Liga bestehen.“
Einziger Wermutstropfen für den Gastgeber war die geringe Zuschauerresonanz. Die Spiele fanden in der Halle am Sportplatz vor fast leeren Rängen statt. Ähnliche Bilder gab es auch andernorts – der Pokalmodus hat sich bislang noch nicht als Publikumsrenner erwiesen. „Wir haben am Ende ein deutliches Minus in der Kasse gehabt“, sagte Matthiesen. „Zudem hätten die Spieler auf Grund der gezeigten Leistungen mehr Fans verdient gehabt.“
Aus dem dk-online, 14.09.2015, 06:45 Uhr