Sie gehörten zu den Verlierern des Abbruchs der Spielzeit 2019/20, der der Corona-Pandemie geschuldet war. Unter den fünf Partien, die dem Tabellendritten der Landesklasse deshalb fehlen, waren das Duell gegen den Spitzenreiter HSG Neuenburg/Bockhorn und der Auftritt beim zweitplatzierten Elsflether TB II. Mit Siegen in diesen und den drei weiteren Begegnungen wäre die TSH mindestens auf Rang zwei und in die Aufstiegsspiele zur Landesliga gerutscht. Den Sprung in diese Klasse peilte das Team um seinen Neu-Trainer Andre Haake seit Bekanntgabe des Abbruchs im April an. Am Tag des Meldeschlusses für 2020/21 war dieser ohne eigenes Zutun ein Jahr früher als erwartet erreicht. Der Meister der nach der Quotientenregel gewerteten Landesklasse, die HSG Neuenburg/Bockhorn, verzichtete auf den Platz in der Landesliga, den die Hoykenkamper als Nachrücker erhielten.
Haake mochte den zwei nach oben gerichteten Pfeilen, mit denen auf den Internetseiten des Handball-Verbands Niedersachsen Aufsteiger markiert werden und die vor dem ETB und der TSH zu finden sind, nicht so recht glauben. Erst nachdem ein Anruf bei Staffelleiter Jens Schoof die Bestätigung gebracht hatte, kam Freude auf. „Es wäre mit meiner jetzigen Mannschaft wohl ein verschenktes Jahr gewesen, denn schon in der abgelaufenen Saison hat das Team trotz vieler verletzter Spieler gezeigt, dass es fast allen Gegnern überlegen war“, sagte Haake: „Ich hoffe, dass wir wie auch Elsfleth II der Landesliga Bremen zugeteilt werden, denn dann hätten wir einige richtige Derbys mit der HSG Grüppenbühren/Bookholzberg und der HSG Delmenhorst II.“ Dass die TSH in der Landesliga antreten wird, könnte auch dabei helfen, den Kader nochmals zu verstärken. Hergen Schwarting werde wohl noch einige Zeit ausfallen, erklärte Haake. Es sei wichtig, den Mittelblock richtig stark zu machen: „Ich hoffe, dass ich noch eine Zusage bekomme.“ Die haben Stefan Timmermann, Ole Goyert (HSG Delmenhorst I/Oberliga), Tobias Schenk (HSG Delmenhorst II/Landesliga) und Tim Streckhardt (TSG Hatten-Sandkrug/Oberliga) bereits abgegeben.
Das Team hat das Training unter den Vorgaben, die für die Corona-Krise von den Verbänden erstellt wurden, bereits aufgenommen. Ein neues Saisonziel zu finden, dürfte kein Problem werden.
Lutz Matthiesen, der die TSH in der zurückliegenden Saison trainierte und in der kommenden Spielzeit mit dem TvdH Oldenburg II (Landesliga Weser-Ems) vielleicht doch auf seine Ex-Mannschaft trifft, ist sich recht sicher, dass Hoykenkamp noch auf einen der ersten beiden Plätze vorgerückt wäre. „Die Gesundheit hat aber in jedem Falle Vorrang“, sagte er trotzdem. Dass die Hoykenkamper, die nach fünf klaren Siegen in den ersten fünf Partien unangefochten an der Tabellenspitze standen, überhaupt in Schwierigkeiten gekommen waren, lag am Verletzungspech, das sie fortan verfolgte. Ausfälle von Leistungsträgern wie Schwarting, Sebastian Rabe, Malte Kasper, Daniel Hemmelskamp und Andre Thode, der in keinem Spiel eingesetzt werden konnte, waren auch mit großem Teamgeist nicht immer wettzumachen. In den letzten Partien wurde sogar Torwart Jan Schäfer als Feldspieler in der Abwehr eingesetzt. Haupttorschützen der TSH waren Rabe (114/11 Spiele), Christoph Müller-Hill (94/16) und Hannes Ahrens (75/15).