Die Anlage am Hohenborn ist die Heimat der neuen Beachvolleyball-Abteilung der TS Hoykenkamp. Foto: Thorsten Stürenburg
Hoykenkamp. Die TS Hoykenkamp gründet eine Beachvolleyball-Abteilung. Die Turnerschaft gehört damit deutschandweit zu einer exklusiven Gesellschaft. Der Club hofft auf Neuzugänge und denkt laut über einen zweiten Beachplatz nach.
Neulich telefonierte Wiebke Stürenburg mit dem Niedersächsischen Volleyball-Verband. Die Beach-Spezialistin wollte sich für kommende Turniere anmelden, ihr Verein sorgte allerdings für verwunderte Nachfragen. Denn Stürenburg spielt für die TS Hoykenkamp, die im Volleyball ein eher unbeschriebenes Blatt ist – hauptsächlich weil sie gar keine Volleyball-Abteilung hat. „Also“, berichtet Stürenburg, „habe ich die Sache aufgeklärt.“ Und erzählt, dass sie seit kurzem die Leiterin der Hoykenkamper Beachvolleyball-Abteilung ist, die sich gerade gegründet hat.
Die Turnerschaft gehört seitdem zu einer exklusiven Gesellschaft: Vereine, ohne Volleyball-, aber mit Beachvolleyballsparte gibt es deutschlandweit so gut wie nicht, der FC St. Pauli ist eines von ganz wenigen Beispielen. „Schon eigene Beachabteilungen sind sehr selten“, sagt Stürenburg. Und auch in Hoykenkamp ist es erst einmal ein Experiment: 2016 hat der Club seine Beachanlage am Hohenborn eröffnet, 15.000 Euro hat der Platz gekostet, für den Vorsitzenden Burkhard Garmhausen eine lohnende Investition: „Der Sportplatz in Hoykenkamp entwickelt sich mehr und mehr zum Mittelpunkt des Vereinslebens.“
Platz für Leistungs- und Hobbyspieler
Volleyball wurde auch im vergangenen Sommer dort schon im Sand gespielt, nun hat Stürenburg das Beachen auf organisierte Beine gestellt. „Wir waren ein Kern von zehn Leuten“, erzählt sie. „Wir wollen jetzt mal versuchen, ob auch Beacher aus dem Umland zu uns stoßen, wenn wir den Sport so in den Fokus rücken. Wir haben beste Bedingungen bei uns.“
Einige Anfragen haben sie bereits erreicht, einen interessierten Trainer hätte sie auch schon. Marco Thiel spielt für den Volleyball-Oberligisten VG Delmenhorst-Stenum und hätte vor zwei Wochen fast den Regionalliga-Aufstieg geschafft.
Zweiter Platz „steht zur Diskussion“
Der Traum der Hoykenkamper: Sie wollen die sportliche Heimat werden für die leistungsorientierten Spieler, die im Sommer auf den Turnieren der NVV Beach Tour unterwegs sind. Und gleichzeitig Anlaufpunkt sein für Hobbyspieler, die ohne Training einfach nur gern durch den Sand fliegen. „Leistungs- oder Breitensport, beides ist uns recht“, sagt Stürenburg. Mittelfristig sind feste Trainingszeiten geplant, erst einmal bietet die Turnerschaft im Sommer eine Ferienpassaktion mit einem Beachvolleyball- Schnuppertraining für Kinder an.
Mittelfreistig denkt der Verein sogar laut über einen zweiten Beachplatz nach. „Das steht zur Diskussion“, sagt Stürenburg. Den Verband würde es freuen: Ausrichter für Turniere werden händeringend gesucht. „Wir stehen schon in Kontakt und überlegen“, sagt Stürenburg. „Mit nur einem Platz können wir höchstens ein Achter-Turnier spielen, mit zwei Feldern hätten wir da andere Möglichkeiten.“ Am 28. April feiert die neue Abteilung Trainingsauftakt.
Vom dk-online, 18.04.2018, 06:46 Uhr