Die große Party hatten sich die Handballer der TS Hoykenkamp allemal verdient. Nach einer schwierigen Saison 2016/2017 mit Höhen und Tiefen und einem Trainerwechsel war unter Interimscoach Martin Wessels dank eines kleinen Handball-Wunders doch der ersehnte Aufstieg in die Verbandsliga gelungen. Der Vizemeister der Landesliga Weser-Ems rang am 27. Mai in der Relegation den Bremer Zweiten SG Achim/Baden II mit 25:18 nieder und war dank der mehr erzielten Auswärtstore nach dem 21:28 im Hinspiel zum Fünftligisten geworden.
Die Euphorie ist zweieinhalb Monate später nicht verflogen, doch Abteilungsleiter Hans-Georg Ahrens gibt zu, dass sich auf seiner Stirn beim Gedanken an die kommende Spielzeit 2017/2018 kleine Sorgfalten bilden. Grund ist die Personalsituation. „Es wäre schön, wenn wir uns auf der einen oder anderen Position noch verstärken könnten, doch die meisten Spieler bereits bei anderen Vereinen ihre Zusage gegeben. Doch wird die Mannschaft hoffentlich auch so noch stark genug sein, um das Ziel, den Klassenerhalt zu erreichen“, sagt Ahrens.
Nico Skormachowitsch hört auf
Adrian Hoppe, zuletzt beim Oberligisten TV Cloppenburg, möchte die TSH-Mannschaft als Trainer auf den angepeilten Nichtabstiegsplatz führen. Er trat die Nachfolge von Wessels an. Leicht wird das wohl nicht, denn in Rückraumspieler Nico Skormachowitsch hat ein Leistungsträger und Haupttorschütze nach 22 Jahren in der ersten Mannschaft seine aktive Laufbahn beendet. Außer ihm haben sich Linkshänder Kyan Petersen (zum Oberligisten TV Neerstedt) und Philip Röper aus der Mannschaft verabschiedet. Dem steht nur ein Zugang gegenüber: Rechtsaußen Colin Hörner, der vom Oberliga-Absteiger HSG Delmenhorst zur TSH gewechselt ist.
TSH tritt beim Engelbart-Cup an
Die TSH-Spieler vergießen derweil schon wieder jede Menge Schweiß. Ihr neuer Coach hat für sie ein knackiges Vorbereitungsprogramm zusammengestellt. Hoppe bittet sein Team bis zum Saisonbeginn regelmäßig viermal pro Woche zum Training. Der Aufbau von Ausdauer und Kraft läuft parallel zur taktischen und technischen Schulung. Zudem werden noch Konditionseinheiten auf dem im Juni 2016 geschaffenen Beachhandballfeld angesetzt.
Die TSH absolviert die Vorbereitung ohne Tim Streckhard (Achillessehnenverletzung), der langfristig ausfällt. Rückraumspieler Jank Freiwald ist dagegen nach einer langen Verletzungspause ins Training zurückgekehrt. Er sollte zu Saisonbeginn wieder einsatzfähig sein. Auch Keeper Jan-Luca Linde hat seine Verletzung überwunden, so dass in Hoppes Kader drei Torhüter stehen. Der TSH-Trainer hat, um die Leistungsfähigkeit des Teams zu testen, viele Testspiele, unter anderem gegen die Landesligisten ATSV Habenhausen III und SVGO Bremen geplant. Des Weiteren wird die Turnerschaft an einem Turnier in Dinklage (12. August) und am Engelbart-Cup der HSG Delmenhorst (17. bis 19. August, Stadionhalle) teilnehmen. In den letzten Trainingstagen soll dann der Feinschliff für die ersten Pflichtspiele erfolgen: In der ersten Runde des HVN/BHV-Pokals trifft die TSH am Samstag, 26. August, auf seine künftigen Ligarivalen TuS Haren, der das Turnier ausrichtet, und TvdH Oldenburg. Viertes Team im Bunde ist der TV Neerstedt II (Landesklasse).
Erstes Heimspiel am 10. September
Eine Woche nach der Pokalrunde steht für die Hoykenkamper das erste Punktspiel 2017/2018, eine Partie in fremder Halle, auf dem Programm. Ihren Gastgeber kennen sie dann schon ganz gut: Am Samstag, 2. September, ab 19 Uhr, ist die TSH beim TvdH Oldenburg zu Gast. In der Halle Heide stellt sich das Hoppe-Team dann eine weitere Woche später den eigenen Fans erstmals in der neuen Saison vor. Am Sonntag, 10. September, spielt sie dort gegen den TV Langen. Hoppe sieht den ersten Saisonspielen noch entspannt entgegen. „Zunächst einmal will ich alle Spieler richtig kennenlernen und dann werden wir uns nach der Vorbereitung intensiv auf jeden einzelnen Gegner vorbereiten, denn der Klassenerhalt sollte schon möglichst frühzeitig unter Dach und Fach gebracht werden“, sagt er: „Wir wollen die Messlatte nicht bei den Topfavoriten wie der HSG Delmenhorst anlegen, aber gegen andere Mannschaft können wir durchaus auf Augenhöhe mitspielen.“
Vom dk-online, 04.08.2017, 15:09 Uhr