VL M: TS Hoykenkamp hat noch Hoffnung auf den Klassenerhalt

Völlig freie Bahn: Hoykenkamps Kreisläufer Andre Thobe trifft gegen die TSG Hatten-Sandkrug. Foto: R. Tobis

Hoykenkamp. Abgänge wichtiger Spieler, Verletzungen von Leistungsträgern, eine holprige Vorbereitung: Hoykenkamp hatte in der ersten Halbserie einen schweren Stand. Trainer Adrian Hoppe sieht dennoch viel Potenzial – und präsentiert noch einen Neuzugang.

Beim Blick auf die Tabelle der Handball-Verbandsliga gibt sich Adrian Hoppe keinen Ilusionen hin. „Der Rückstand auf die Nichtabstiegsplätze ist schon sehr groß“, sagt der Trainer der TS Hoykenkamp und spricht gleichzeitig dabei auch aus, warum dem Aufsteiger seiner Meinung wieder der direkte Abstieg in die Landesliga droht. „Die Spieler müssen begreifen, dass ohne eine intensive Vorbereitung auf den nächsten Gegner nur wenig möglich ist. Ich hoffe, dass in diesem Jahr die Trainingsbeteiligung größer ist und wir doch noch eine Aufholjagd in Sachen Klassenerhalt starten können.“

Dass der Liga-Verbleib für Hoykenkamp nach dem kleinen Handball-Wunder im erfolgreichen Aufstiegsrelegtionsspiel-Rückspiel gegen die SG Achim/Baden II schwer werden wird, dürfte Hoppe bei seinem Amtsantritt nicht gänzlich überrascht haben. Mit Nicolas Skormachowitsch (Laufbahnende) und Kyan Petersen (zum TV Neerstedt) verließen zwei Stützen die Mannschaft.

TS Hoykenkamp hat einige Baustellen…

Dazu verlief die Sommer-Vorbereitung sehr holprig – auch, weil Janko Freiwald, Bernd Spille und Tim Streckhard nach ihren Verletzungen noch nicht wieder einsatzbereit waren bzw. sind und viele Akteure sowohl aus beruflichen als auch aus privaten Gründen bei wichtigen Trainingseinheiten fehlten, was auch Hoppes Vorbereitung auf die Gegner erschwerte.

Dazu kommt die schlechte Defensivarbeit. Nur Mitaufsteiger TuS Sulingen (349 Gegentreffer) kassierte mehr Tore als Hoyenkamp (346). Die Konsequenz nach elf Spielen (ein Sieg, ein Remis, neun Pleiten) ist der letzte Tabellenplatz für die TSH.

… aber Trainer Adrian Hoppe sieht großes Potential

Trotzdem betont Adrian Hoppe, dass er mit der Leistung seines Team weitgehend zufrieden sei. Denn sowohl in spielerischer als auch in kämpferischer Hinsicht konnten seine Jungs gegen die meisten Gegner lange mithalten. Bestes Beispiel war die Derbyniederlage gegen die HSG Delmenhorst, als die Turnerschaft bis Mitte der zweiten Hälfte noch in Schlagdistanz lag, um am Ende doch noch klar mit 20:31 zu verlieren. Hoppe findet trotz der fehlenden Kontinuität bei einigen Spielern und der vielen Baustellen: „Die Mannschaft hat großes Potenzial.“

Eine überzeugende Saison spielte bisher Sebastian Rabe, der als Führungsspieler sehr umsichtig in der Deckung agiert, dabei auch Sonderrollen bravourös löst, druckvoll und mit viel Übersicht auch in der Offensive seine Mitspieler immer wieder geschickt einsetzt. Dabei ist Rabe aber auch als zweitbester Torschütze der Liga (103 Tore) selbst sehr erfolgreich.

Colin Hörner und Youngster Hadi Zein überzeugen

Seine Sache als Spielmacher nach dem Ausfall von Christoph Müller-Hill machte auch Colin Hörner überzeugend. Denn der Neuzugang der HSG Delmenhorst sorgte neben dem Tempospiel mit geschickten Anspielen an den Kreis immer wieder für Torgefahr. Auch die Torhüter Gregor Kleefeldt und Jan-Luca Linde gehören mit ihren exzellenten Paraden mit zum Besten, was die Verbandsliga an Schlussleuten zu bieten hat. Ein Sonderlob verdiente sich in den letzten Spielen auch Youngster Hadi Zein.

Da Hoppe auch im zweiten Saisonteil zum Improvisieren gezwungen sein wird, ist er froh, vor dem Auswärtsspiel am Sonntag (17 Uhr) bei der HSG Bützfleth/Drochtersen noch einen Neuzugang präsentieren zu können. Denn der Litauer Deivas Eidukonis hat sich der Turnerschaft angeschlossen und soll im übernächsten Heimspiel am 21. Januar (Sonntag, 16 Uhr) gegen den TuS Haren spielberechtigt sein. Der 20-Jährige kommt aus Varena (einer Kleinstadt im Südosten Litauens) und spielte vor zwei Jahren für die SG Achim/Baden in der Oberliga. Rechtshänder Eidukonis ist auf halblinks und in der Rückraum Mitte einsetzbar.

Hoppe: Leistungsorientierte Denkweise nötig

Grundsätzlich hält Hoppe fest: „Die Einstellung ist intakt. Wir wollen noch möglichst viele Punkte erkämpfen. Ob es am Ende dann zum Klassenerhalt reicht, wird sich zeigen. Wenn die Spieler eine leistungsorientierte Denkweise übernehmen, könnte es vielleicht noch klappen.“ Der 30:27-Sieg über die HSG Barnsorf/Diepholz II in der letzten Begegnung im alten Jahr dürfte der Turnerschaft zudem Selbstvertrauen gegeben haben.

Vom dk-online, 11.01.2018, 08:39 Uhr